Titelbild: Kinder in Vietnam

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Brave Mädchen kommen in den Himmel,
schlaue Mädchen überall hin

In den meisten Entwicklungsländern sind Schule und Ausbildung nicht kostenlos. Familien müssen oft eine monatliche oder jährliche Schulgebühr an die lokalen Behörden zahlen für die Unterhaltung und den Betrieb der Schulen. Viele Familien können sich diese relativ hohen Kosten nicht leisten oder sind nicht in der Lage, auf das Einkommen eines mitarbeitenden Kindes zu verzichten. Derzeit werden rund 76,8 Millionen Kinder zwischen 6 und 11 Jahren nicht in einer Grundschule unterrichtet. Davon sind 43,8 Millionen Mädchen und noch viele weitere davon können keine weiterführende Schule besuchen.

Aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen und kulturellen Vorurteilen verzichten Familien oft auf die Erziehung von jungen Mädchen. In Kambodscha zum Beispiel nimmt der Anteil der Schülerinnen deutlich ab, mit jedem Jahr, das sie älter werden. In der Grundschule gibt es noch 91% der Mädchen. In den weiterführenden Schulen sind es nur noch 19%. Und der Prozentsatz schrumpft auf 7% für die Abschlussklassen (Klassen 9 und 10). In Nepal können nur 35% der Frauen lesen und schreiben. In Indien sind es 52% und es wird geschätzt, dass 35 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen – die Mehrheit davon sind Mädchen. Wenn eine Familie aus finanziellen Gründen nur ein Kind zur Schule schickt – was oft der Fall ist – dann ist es in der Regel der älteste Sohn. Besonders in den ländlichen Gebieten bleiben die Mädchen zurück, um auf den Feldern oder im Haushalt zu helfen. Gewöhnlich heiraten sie bereits als Jugendliche und bekommen eigene Kinder – und führen den Kreislauf in Richtung Armut fort. In Städten verlassen manche Mädchen die Schule, um Flitterkram zu verkaufen oder in Fabriken zu arbeiten.

Das Room to Read Stipendienprogramm für Mädchen hat einen direkten und sofortigen Einfluss auf das Leben von Tausenden von Mädchen in Entwicklungsländern.

Eine solche Ausbildung gibt den Mädchen Sicherheit und Unterstützung und verbessert ihren Status dauerhaft mit vielen positiven Auswirkungen innerhalb einer Gesellschaft:

•  Jedes weitere Jahr Schulausbildung eines Mädchens über den
   Durchschnitt hinaus erhöht das mögliche Einkommen um 10-20%.
•  Die Kindersterblichkeit nimmt mit jedem Schuljahr der Mutter um 8% ab.
•  In Afrika haben Kinder von Müttern mit 5 Jahren Grundschulausbildung
   eine um 40% höhere Chance, älter als 5 Jahre zu werden.
•  Die Ernährung und Gesundheit einer Familie mit gebildeter Mutter
   ist insgesamt besser.
•  Statistiken aus verschiedenen Ländern belegen, dass gebildete Mütter
   sich etwa 50% öfter um einen Impfschutz für ihre Kinder bemühen
   als ungebildete Mütter.
•  Eine gebildete Frau hat in der Regel weniger Kinder, womit das
   Bevölkerungswachstum in den oft rohstoffarmen Ländern verringert wird.
•  Eine Analyse über 65 Länder zeigt, dass eine Verdoppelung des Anteils
   von Frauen mit weiterführender Schulausbildung die durchschnittliche
   Kinderzahl von 5.3 auf 3.9 pro Frau reduziert.